Uwe Reinkemeier-Lay (links) und Daniel Meier.

Aus einer Idee in der Gartenlaube entstand 2010 aus kleinen Anfängen ein Event, das mittlerweile Leuchtturm-Charakter mit internationaler Ausstrahlung hat und dafür sorgt, dass Rieste auch bundesweit einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Uwe Reinkemeier-Lay, der langjährig in der Fahrradbranche beschäftigt ist, und Daniel Meier, der in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig ist, haben das 24-Stunden-Mountainbike-Rennen aus der Taufe gehoben.

Pate standen 24-Stunden-Rennen auf europäischer Ebene. In Deutschland gibt es nur vier Rennen dieser Art, das Riester Rennen ist das einzige in Norddeutschland und dank des Alfseedeiches dasjenige mit den meisten Höhenmetern.

Das Rennen zieht daher Menschen aus ganz Europa an und ist zu einem unbezahlbaren überregionalen Werbeträger für die Gemeinde geworden. In allen Orten, aus denen Teilnehmer kommen, wird das Ereignis in den dortigen Medien aufgegriffen und die Teilnehmer mit wiederholten Veröffentlichungen gefeiert. Rieste und der Alfsee stehen dabei immer im Mittelpunkt und lenken die positive Aufmerksamkeit auf sich. Wollte man eine solche Medienresonanz (auch der NDR berichtete mehrmals, sogar live) als Kampagne im Rahmen des Ortsmarketings bezahlen, müssten siebenstellige Summen investiert werden.

Und, das bestätigen Teilnehmer immer wieder, wer wegen des Rennens einmal am Alfsee war, kommt zum Campen mit der Familie garantiert auch wieder hierhin.


Das MTB-Rennen am Alfsee wurde von der Osnabrücker Sportwelt als bestes Sport-Event 2016 ausgezeichnet.

Auszeichnung als bestes Sport-Event 2016

Die Osnabrücker Sportwelt hat das 24h-MTB-Rennen am Alfsee als bestes Sport-Event des Jahres ausgezeichnet. Der Preis wurde dem Team im Rahmen der Osnabrücker Nacht des Sports übergeben. „Ein unglaubliches Gemeinschaftsgefühl in einer tollen Kulisse“, lobte Award-Organisator Thorsten Pisker das Rennen. Moderator René Kemna nannte das MTB-Event eine „Wahnsinnsidee“ und einen „absoluten Erfolg“.

Möglich wurde das alles durch tatkräftige Unterstützer. Gerade in der Anfangszeit hat der TUS Bramsche als Mitveranstalter Aufbauhilfe geleistet. Später gründeten die Initiatoren des Rennens einen eigenen Verein, den Alfseeradsport e.V. und fanden in Rieste und umzu tatkräftige Hilfe. Viele Riester Jugendliche helfen seitdem immer wieder beim Streckenaufbau und anderen organisatorischen Arbeiten. Ein eingespieltes Team, das weiß, was zu tun ist.

Immer wieder gab es auch Herausforderungen, zum Beispiel 2013 Starkregenfälle in der Nacht. Das Rennen musste gegen 3 Uhr morgens unterbrochen werden, um die nötige Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten. Die Initiatoren holten mitten in der Nacht aus ihren Gärten Mulch und Mutterboden, um die schlimmsten Matschlöcher notdürftig zu versorgen. Einige Stunden später konnte das Rennen weitergehen.

Die Streckenführung hat sich in all den Jahren nur minimal geändert. Immer aber ist sie sehr vielfältig, Waldabfahrten, Sand, Wiesen, Deich und lange Geraden, sodass jeder Fahrer seine Stärken da ausspielen kann, wo er am fittesten ist. Das gibt es in dieser Form bei keinem anderen Rennen. Auch eine Unterbringung auf einem Komfortcampingplatz ist die absolute Ausnahme in Deutschland. Eine weitere Besonderheit: Der Verlauf der Strecke in direkter Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet. Das gibt es bundesweit nur am Alfsee.


Spitzen-Beköstigung rund um die Uhr

Das MTB-Kitchen-Team kümmert sich 24h um das Wohl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Ein absolutes Highlight ist die Rund-um-die-Uhr-Verpflegung auf höchstem Niveau. Sie ist für viele ein wichtiges Kriterium teilzunehmen. So ist immer wieder zu hören, dass Fahrer wegen der leckeren und mit Liebe zubereiteten Speisen kommen und dann gerne auch noch nebenbei ein paar Runden mit dem Mountainbike drehen. „Das beste am ganzen Rennen ist das leckere Essen“, sagt ein Fahrer. Ein anderer: „Ich habe an vielen Rennen teilgenommen, aber die Verpflegung durch das Küchenteam beim Alfsee-Rennen ist nicht zu toppen.“ Das Team unter Leitung von Petra Karsten wird zu Recht mit Komplimenten überhäuft. Ohne dessen bereits langjährigen engagierten Einsatz könnte das ganze Rennen definitiv nicht stattfinden.

Viele Rennteilnehmer kommen, um Spaß zu haben, immer auch sind zahlreiche Betriebsmannschaften dabei, zum Beispiel von der Borkumer Inselbahn. Da zählt der Spaß im Team oder auch das Teambuilding. Aber es gibt auch hartgesottene Einzelfahrer, die alles geben, nie vom Rad steigen und dann ihre 50 Runden und über 500 Kilometer fahren.

Morgens gegen fünf Uhr ist der schönste Zeitpunkt auf der Strecke, wenn die Sonne aufgeht und die Natur erwacht, aber auch der schwierigste, weil gegen die Müdigkeit anzukämpfen ist. Entspannung hingegen immer wieder im Massagezelt, wo Physiotherapeuten der Osnabrücker Professor-Grewe-Schule und der Physiotherapieschule Quakenbrück die Sportler fit machen. Die Behandlungen dienen nicht nur dem Fahrer, sondern sind für den guten Zweck: Das Geld kommt dem Christlichen Kinderhospital in Osnabrück sowie dem Naturschutz- und Bildungszentrum am Alfsee zugute.

Das Rennen am Alfsee gab im Jahr 2023 zudem den Startschuss für eine neue bundesweite E-Bike-Rennserie. Denn um den immer mehr werdenden E-Bikern neue Anreize zu bieten, hat der Bund Deutscher Radfahrer diese neue bundesweite Rennserie jetzt geschaffen, die das E-Bike in den Mittelpunkt rückt. Premiere feierte sie am Alfsee. Die neue „E-MTB-Marathon Power League“ umfasst mehrere Veranstaltungen, bei denen sich interessierte E-Biker mit anderen messen können.